Versteckte Paradiese und kleine Länder

Die versteckten Paradiese finden sich auffällig oft mitten in hoher See, weit entfernt vom nächsten Festland. Es handelt sich um ruhige Urlaubsinseln, teilweise mit zauberhaftem Garten-Eden-Charakter. Doch auch Mini-Länder wie Liechtenstein und San Marino haben es an die Spitze der UNWTO-Liste gebracht. Ihr Territorium ist winzig, die Landschaft wunderschön und die Gastfreundschaft legendär. Setzt man aber hier die Besucherzahlen in Relation zu Einwohnern und Quadratkilometern, wirkt das Gesamtbild nicht mehr ganz so gemütlich.

Diese Urlaubsinseln sind nur wenig besucht

Wenden wir uns also besser den Urlaubsinseln zu, die in einigen Fällen gezielt auf teuren Luxustourismus setzen. So begrenzen sie die Besucherzahlen, ohne ihre Einnahmen zu schmälern, oder die Natur zu überlasten. Manche Eilande sind nur über eine langwierige Anreise zu erreichen, hin und wieder treffen wir leider auch auf eine instabile politische Lage, die Touristen fernhält. Aber schauen wir uns doch einmal ein paar der Inseln im Detail an.

St. Vincent und die Grenadinen

Anspruchsvollen Luxusurlaubern ist dieser karibische Inselstaat sehr wohlbekannt. Er lockt mit weißen Bilderbuchstränden am türkisfarbenen Meer, schattenspendenden Palmen und ganz viel Platz zur freien Entfaltung. Hier haben sich vor allem teure Premium-Resorts angesiedelt, die viel Geld in die Staatskasse spülen. 76.000 verwöhnte Urlauber zog es laut der UNWTO im Jahr 2017 hierher.

Osttimor

Wir befinden uns in Südostasien auf der Insel Timor, umgeben von Korallenriffen und einer farbenfrohen Unterwasserwelt. Auf der Insel sieht es keinen Deut schlechter aus: wilde Wälder und raue Berge, wohin man auch schaut. Reisende sollten einen gut gefüllten Geldbeutel mitbringen, denn Osttimor ist kein billiges Urlaubsland. Bei eher seltenen Gewaltausbrüchen kann es dort bedauerlicherweise auch gefährlich zugehen. Trotzdem packten 2017 etwa 74.000 Touristen ihre Koffer, um an diesen besonderen Ort zu reisen.

Tonga

Ein Königreich im Südpazifik, mehr als 16.000 Kilometer von Deutschland entfernt: Tonga liegt nicht gerade um die Ecke, die Flugzeit beträgt etwa 28 Stunden. Die Anreise erfolgt entweder über die USA und Neuseeland oder über Asien und Australien. Vor Ort warten 176 verstreute Inseln, die nur etwas mehr 100.000 Einwohner beherbergen. 62.000 Urlauber nahmen 2017 die ewig lange Anreise auf sich und fühlten sich anschließend sicher belohnt.

Komoren

Es geht aber noch einsamer: Die Komoren hießen laut der United Nations World Tourism Organization im Jahr 2017 nur 28.000 Urlauber willkommen. Bedauerlicherweise zeigt sich die innenpolitische Lage derzeit nicht sehr stabil, doch der tropische Regenwald, die Bilderbuchstrände und die markante Felsenküste entfalten auf einige Touristen trotzdem eine geradezu magnetische Wirkung. Auf den Komoren herrscht übrigens das ganze Jahr über Sonnenschein; Surfer lieben den Wellengang in Küstennähe.

Amerikanisch-Samoa

Dieses US-amerikanische Außengebiet strotzt vor Schönheit! Amerikanisch-Samoa liegt im Südpazifik, dort, wo ohnehin schon viele der bezauberndsten Urlaubsinseln dieses Erdballs zu finden sind. Im Jahr 2016 entschlossen sich nur etwa 20.000 Menschen dazu, dieses Paradies mit seinen endlosen Sandstränden, den unberührten Wäldern und den malerischen Korallenriffen zu besuchen. Sie waren wohl gut in der Mund-zu-Mund-Propaganda, denn derzeit steigen die Besucherzahlen deutlich an.

Salomonen

Im Jahr 2017 brachten es die Salomonen offiziell auf 26.000 Touristen, die den Inselstaat als ihr persönliches Refugium erwählten. Die (beinahe) perfekten Urlaubsinseln befinden sich inmitten der Südsee und gelten als Eldorado für Angler, aber auch für Reisende, die es sich einfach nur richtig gutgehen lassen möchten. Politisch waren die Salomonen lange Zeit instabil, in den letzten Jahren gab es jedoch deutliche Verbesserungen.

Niue

Ganz wenig besucht ist Niue, ebenfalls ein kleiner Inselstaat, der ziemlich isoliert in der Nähe von Tonga liegt. 10.000 Menschen hatten das Glück, dieses Eiland im Jahr 2017 besuchen zu dürfen. Die rauen Klippen an der Küste erleichtern es zwar nicht gerade, die herrlichen Strände zu erreichen, doch zum Ausgleich brüstet sich diese Urlaubsinsel mit einer faszinierenden Unterwasserwelt inklusive prächtiger Korallen. Taucher dürften absolut beglückt sein.

Tuvalu

Den Vogel schießt der pazifische Inselstaat Tuvalu ab. Seine Hauptstadt Funafuti verfügt sogar über einen eigenen Flughafen, der hin und wieder von Fidschi aus angeflogen wird. Urlaubern stehen eine Handvoll Hotels zur Auswahl, Zimmer sind in der Regel nur bei rechtzeitiger Reservierung erhältlich. Wenn die Buchung geklappt hat, warten phänomenale Tauchgebiete und einsame Palmenstrände auf Sie! Nur ungefähr 2.000 Urlauber zog es 2017 nach Tuvalu, vielleicht sind Sie im nächsten Jahr einer der wenigen Gäste in diesem Paradies.