Eine Pflichtübung – saftiges Trinkgeld in den USA

Die USA liegen auf der Trinkgeld-Rangliste ganz oben, hier fallen immerhin 15 bis 20 Prozent »tip« für den Service an. Bars und Restaurants schlagen den jeweiligen Betrag in der Regel automatisch auf die Rechnung drauf, sodass Sie gar nicht erst anfangen müssen zu rechnen. Die sogenannten »Bagger«, die Ihre Supermarktüten packen, erwarten übrigens kein Trinkgeld, ebenso wie der Tankwart. Kofferträger möchten gern mit 1 Dollar je Gepäckstück entlohnt werden, dem Zimmermädchen legen Sie alle drei Tage 5,00 Dollar aufs Kopfkissen.

Wenn der Service passt – moderates Trinkgeld in Spanien

In Spanien und den meisten anderen Mittelmeerländern wie Griechenland und Italien gibt es keine derart exakte Trinkgeldregel. Hier geht es darum, seine persönliche Zufriedenheit in klingende Münze umzuwandeln und den jeweiligen Betrag einfach auf dem Tisch liegenzulassen. Mit etwa 10 bis 15 Prozent des Rechnungsbetrags liegen Sie sicher gut im Rennen. Auch dann, wenn Sie mit Kreditkarte zahlen, ist das Trinkgeld in bar höchst willkommen. Der Kofferträger freut sich über etwa 1,00 bis 2,00 EUR pro Gepäckstück und das Zimmermädchen legt sich für 2,00 bis 5,00 EUR je Nacht vielleicht noch ein wenig mehr ins Zeug.

Sonderfälle: Trinkgeld in Italien und Frankreich

Achten Sie in Italien genau auf Ihre Restaurantrechnung: Dort erscheint häufig der Punkt »coperto«, eine Gebühr für das Gedeck und das dargereichte Brot. Das Trinkgeld kommt bei Zufriedenheit noch dazu, Sie können es allerdings in diesem Fall bei 1,00 oder 2,00 EUR belassen. Falls es Sie in eine Espressobar verschlägt, dann schauen Sie kurz mal nach, ob sich neben der Kasse ein Sparschwein für das Trinkgeld befindet. Bringen Sie das Porzellan zum Klimpern! Auch Frankreich hat eine kleine Ausnahmeregel parat: Dort ist der Service oftmals in der Rechnung inbegriffen, dies macht sich bemerkbar durch den kleinen Vermerk »service compris 15 %«.

Hohe Anerkennung – kleines Trinkgeld in Skandinavien

In den meisten skandinavischen Ländern ist der Kellner bereits mit einem freundlichen Dankeschön zufrieden. Im Endbetrag Ihrer Rechnung ist der Service bereits enthalten, doch wahrscheinlich wird niemand ein kleines finanzielles Extra ablehnen. In Dänemark gilt ein Trinkgeld sogar als besondere Auszeichnung. Auch die Hotelrechnung lässt sich durchaus aufrunden, wenn Ihre Ansprüche erfüllt wurden. Wie viel Sie geben, steht Ihnen völlig frei. In Schweden laufen die Dinge ein wenig anders, denn hier setzen die Restaurants gern 10 Prozent für den Service mit auf die Rechnung. Das Zimmermädchen fühlt sich mit 10 Kronen je Tag genügend anerkannt.

Mehr als nur Höflichkeit: Trinkgeld in der Türkei

Die Löhne im Servicebereich bewegen sich in der Türkei auf sehr niedrigem Level, aus diesem Grund gehört es absolut zum guten Ton, ein Trinkgeld zu geben. Wer den Obolus vergisst, wird mindestens als unhöflich angesehen. Ungefähr 10 bis 15 Prozent der Rechnungssumme genügen, damit haben Sie Ihr Soll gefüllt. Bei besonderer Zufriedenheit darf es selbstverständlich auch mehr sein. Der Kofferträger und das Zimmermädchen sind mit 1,00 EUR auf der Hand zufrieden und im Taxi sollten Sie Ihr Fahrgeld immer aufrunden.

Bakschisch erwünscht: Trinkgeld in Tunesien und Ägypten

Im arabischen Raum nennt sich das Trinkgeld »Bakschisch« und ist absolut heiß begehrt. Wer im Restaurant speist, der legt hinterher etwa 10 Prozent der Rechnung auf den Tisch oder wirft diesen Betrag ins Trinkgeldkästchen. Auch bei Kreditkartenzahlungen sollten Sie Ihren freundlichen Obolus bar begleichen, denn ansonsten landet das Geld nicht beim Kellner, sondern bei seinem Chef. Gepäckträger und Zimmermädchen nehmen für Ihre Dienste gern 1,00 EUR entgegen, die Taxifahrt zahlen Sie am besten aufgerundet. So bleiben Ihnen sämtliche Dienstleister stets gut gewogen.

Echter Affront: Trinkgeld in Asien nicht gern gesehen

Das Servicepersonal in China, Japan und Vietnam sieht es als eine Selbstverständlichkeit an, gute Dienste zu leisten. Ein Trinkgeld wirkt deshalb wie eine Beleidigung, auch wenn es der Gast noch so gut meint. Behalten Sie Restgeld also lieber für sich, es sei denn, es verschlägt Sie nach Thailand: Dort gelten 10 Prozent des Rechnungsbetrags als passender Lohn für eine besonders freundliche Bedienung. Wenn Sie sich aber in einer asiatischen Touristenhochburg außerhalb Thailands aufhalten, dann wird Ihnen Ihr Trinkgeld-Fauxpas leicht verziehen, weil die Menschen hier mit den Marotten der Touristen vertraut sind. Es wäre wirklich schön, wenn es immer so entspannt liefe.